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Geschichte der Herrenmühle

Seit 159 Jahren, genau gesagt seit 1860, ist die Herrenmühle im Besitz der Familie Frasch. Eine lange Zeit in der viele Geschichten und Ereignisse ins Land gezogen sind. Der Wirt der Herrenmühle, Karl-Eugen Frasch kennt diese Geschichten alle. Seine Familie und er kennen nicht nur jeden Stein in der Umgebung, man sagt sie hätten auch jeden Stein schon einmal genau untersucht und umgedreht.

Aussenansicht1Bis ins 18. Jahrhundert lassen sich die Besitzer der Herrenmühle sicher zurückverfolgen, denn erst zu dieser Zeit beginnen die Archivaufzeichnungen der Gemeinde Adelberg. Das ist zumindest in der "Chronik der Herrenmühle" zu lesen, die ein Stadtarchivar namens Karl Kirschmer vor etwa 15 Jahren verfasst hat. Über das Schicksal der Mühle in früheren Jahren und ihre Entstehung kann man jedoch nur Vermutungen anstellen. Kirschmer schreibt von der "Ebersburg", die im so genannten "Schlössle", einem Waldgebiet, das sich einen Kilometer oberhalb der Herrenmühle befindet, vor etwa 1 400 Jahren gestanden haben soll. Die Herren dieser Burg seien vermutlich fränkisch gewesen und hätten mit Sicherheit auch eine Burgmühle betrieben. "Immer aber gehört zu einer Burg eine Burgmühle, sie war Eigentum der Burgherren und hieß darum die Herrenmühle", heißt es dazu in der Chronik.

Aussenansicht3Im Jahr 1181 habe der aus diesem Geschlecht stammende Folknand von Staufen-Toggenburg das Kloster Adelberg gegründet, wodurch die Herrenmühle zur Klostermühle wurde. Die blieb sie dann auch, bis im Jahr 1736 ein gewisser Michael Friz als Käufer in den Archiven der Gemeinde auftaucht. 1860 erwarb die Mühle dann schließlich Jakob Frasch, ein Urahne des heutigen Besitzers Karl-Eugen Frasch. Die Mühle ist nun schon in der fünften Generation fest in Familienhand und immer noch sei sie "stark mit dem Kloster verbandelt", so erzählt Karl-Eugen Frasch. Der Wirt spielt damit auf das sogenannte Mühlen- oder Klostermahl an, das schon lange Jahre zum Programm des Gasthofs gehört. Und natürlich gibt es dazu auch eine Geschichte.

 Das Dankesmahl

IMG 0391Ursprünglich war es ein Dankesmahl, bei dem die Bauern und die Klosterherren zusammensaßen,  die Befriedung der württembergischen Bauernaufständen zu feiern". Im Jahr 1514 hatte sich der "Arme Konrad" - ein Zusammenschluss von geheimen Bauernbünden - gegen den Herzog von Württemberg aufgelehnt. Dessen Truppen nahmen viele der Bauern fest, enthaupteten sie und spießten ihre Köpfe in Schorndorf auf.

Das heutige Mühlenmahl, bei dem zünftig zugegriffen und mit den Händen gegessen werden darf, findet im Gedenken an dieses Ereignis statt.

 

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